Kurze Tour in die begehbare Karst-Schlucht von Sa Brecca de is tapparas
Mitten im Nichts der sardischen Berge und Hügel liegt Perdasdefogu. Das Bergstädtchen liegt abseits jeglicher strategischer Reiseroute. Am ehesten kommen ein paar Motorradfahrer vorbei, die die einsamen Kurvenstrecken hier in der südlichen Ogliastra wegen der weitgehend menschen- und verkehr-losen Straßen und dem tollen Grips des rauen Asphalts zu schätzen wissen. Ziemlich unbekannt ist auch der kleine Naturpark der Berggemeinde, der "Parco Naturale Comunale Bruncu Santoru", der ein spektakuläres Geheimnis birgt. Die 400 Meter lange, über 40 Meter tiefe Felsspalte, durch die ein Spazierweg führt, hört auf den Namen Sa Brecca de is tapparas.
Parco Naturale Comunale Bruncu Santoru
Das Naherholungsgebiet des Parco Naturale Comunale Bruncu Santoru ist recht einfach zu finden und im ganzen Stadtgebiet ausgeschildert. Ein Parkplatz mit Kinderspielplatz, Grillstätten und langen Parkbänken unter dichten Steineichen zeugt davon, dass hier regelmäßig Dorffeste stattfinden. Auch die Höhlenforscher der Federazione Speleologica Sarda kommen regelmäßig hierher, um noch unbekannte Höhlen und Grotten auf dem Karstplateau von Perdasdefogu zu erkunden.
Der kurze Spaziergang zum Einstieg in die Attraktion von Perdasdefogu ist denkbar einfach. Wir folgen schlicht dem asphaltierten Hauptweg in Richtung Sorgente Abbamessi, an einem Brunnen vorbei und durch ein Pinienwäldchen. An der Einzäunung des Naturparks links, und nur wenige Meter weiter endet der geteerte Weg an einem gemauerten Forsthaus. Links hinter dem Forsthaus führt eine steile Brandschutzschneise bergab bis zu einem nicht übersehbaren Fahrweg nach rechts, der an einem Tor mit Wildschutzschleuse endet. Bitte das Tor unbedingt wieder verschließen, denn in dem Naturpark leben sardische Hirsche in freier Wildbahn!
Vorbei an einem verlassenen Infopoint und einem Brunnen geht es wenige hundert Meter durch die für die Karsthochebene typische Vegetation aus Steineichen. Mastix und Erdbeerbäumen. Ein verwitterter Wegweiser führt nach rechts auf einen kleinen botanischen Lehrpfad, der direkt am Eingang zu Sa Brecca de is tapparas endet.
Ab in die Tiefen von Sa Brecca de is tapparas
Der Einstieg in Sa Brecca de is tapparas ist steil und rutschig - als aufgepasst bei feuchter Witterung. Eine steile Metalltreppe hilft auf den letzten Metern zum erleichterten Abstieg. Was jetzt vor uns liegt, ist wirklich erstaunlich: Eine knapp vierhundert Meter lange Karstschlucht, durch die ein enger Wanderweg führt. Bis zu 40 Meter hoch sind die Steilwände, von denen aus nur noch wenig Licht bis zum Grund der Schlucht dringt. Da es seitlich des Wegs ab und an nach unten abgeht, bitte gut auf Kind und Kegel aufpassen! Das Tragen eines Fahrradhelms kann aufgrund der an einigen Stellen niedrigen Felswände und Überhänge nicht schaden - an manchen Stellen ist der Felsspalt gerade mal einen halben Meter breit.
Jahrein, jahraus herrschen hier 15 bis 16 Grad - Im Winter, wenn es auf der Hochebene nicht selten schneit und die Temperaturen oft um den Gefrierpunkt pendeln ist es hier angenehm warm, im Sommer sorgt die enge Schlucht für eine echte Abkühlung.
Jahrein, jahraus herrschen hier 15 bis 16 Grad - Im Winter, wenn es auf der Hochebene nicht selten schneit und die Temperaturen oft um den Gefrierpunkt pendeln ist es hier angenehm warm, im Sommer sorgt die enge Schlucht für eine echte Abkühlung.
...und wieder ans Licht
Nach zehn Minuten Klettern über Metalltreppen, mit Seilen gesicherten steilen Abschnitten auf und ab und unter tief hängenden Felsvorsprüngen hindurch, geht des nach etwa 400 Metern wieder ans Licht. Am Ausstieg liegt auf der linken Siete noch zu einem Aussichtspunkt, auf der rechten Seite führt ein schmaler Pfad durch die dichte Mittelmeer-Macchia wieder zurück zum Einstieg.
Blick über das Tal
Nach diesem kurzen, aber frischen Ausflug in die Tiefe des Berges tut ein kurzer Abstecher zu einem spektakulären Aussichtspunkt gut. Zurück auf dem Hauptweg führt der hauptweg kurz bergab zum "Punto Panoramico" mit herrlichem Blick auf das tiefe Karsttal des Rio Su Luda und den steil abfallenden Felswänden von Frumini 'e susu und Frumini 'e ossu. Dazwischen liegen Getreidefelder und Olivenhaine. Es lohnt sich auch ein Blick nach rechts: Von dem mächtigen Massiv des Bruncu Santoru bröckeln seit Jahrmillionen mächtige Prophyr-Felsen Richtung Tal hinab.
Cascata di Porfido - eine Steinkaskade
Cascata di Porfido - Das klingt mächtig nach Wasserfall, meint aber ein riesiges Geröllfeld aus Prophyrfelsen und Steinen, das sich wie eine Kaskade den steilen Hang des Massiv von Bruncu Santoru hinunterzieht. Der Abstieg dorthin ist steil und in mehreren Serpentinen ist man in zehn Minuten im Tal. Eine alte Köhlerhütte wurde hier liebevoll wieder aufgebaut. In diesen Wäldern wurde jahrzehntelang der Steineichenwald zu Holzkohle verarbeitet und zur Kalkgewinnung verwendet. So schnell der Abstieg, so anstrengend ist der Weg nach oben! Deswegen empfehlen wir diesen schattigen, steilen Weg nur bei angenehmen Temperaturen.
Der Rückweg ist denkbar einfach. Wer nach dem verlassenen Infopoint statt die Brandschutzschneise nach links einfach geradeaus weitergeht, ist in wenigen Minuten zurück am Parkplatz.
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Bianca
Sardinia4all
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Spaziergang in die Felsschlucht Sa Brecca bei Perdasdefogu
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